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Oxidativer Stress - wie bekämpfe ich oxidativen Stress?

Was ist Oxidativer Stress?

Oxidativer Stress ist ein Zustand im Körper, der entsteht, wenn die Menge an reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) die Fähigkeit der Zellen überschreitet, sie zu neutralisieren. ROS sind hochreaktive Moleküle, die während des normalen Stoffwechsels gebildet werden, aber auch durch äußere Einflüsse wie Umweltverschmutzung, Rauchen, UV-Strahlung und schlechte Ernährung entstehen können. Wenn diese ROS nicht effektiv neutralisiert werden, können sie Zellstrukturen wie Proteine, Lipide und DNA schädigen.

Der Körper verfügt über ein System von antioxidativen Abwehrmechanismen, um oxidativen Stress zu bekämpfen. Dazu gehören Enzyme wie Superoxid-Dismutase, Katalase und Glutathionperoxidase sowie nicht-enzymatische Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E, Glutathion und Flavonoide. Diese Antioxidantien können ROS neutralisieren oder deren Produktion hemmen, um Schäden an den Zellen zu verhindern.

Wenn jedoch die Menge an ROS die Fähigkeit dieser antioxidativen Systeme übersteigt, kann oxidativer Stress auftreten. Dieser Zustand wird mit einer Vielzahl von Krankheiten und Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, darunter:

  1. Alterungsprozesse: Oxidativer Stress wird als einer der Hauptfaktoren für den Alterungsprozess angesehen. Die Anhäufung von ROS-Schäden im Laufe der Zeit kann zu Zellalterung und damit verbundenen altersbedingten Erkrankungen wie Arteriosklerose, Alzheimer und Parkinson beitragen.

  2. Krebserkrankungen: ROS können die DNA schädigen und Mutationen verursachen, die das Risiko für die Entstehung von Krebs erhöhen. Zudem können ROS die Zellproliferation und Tumorentwicklung fördern.

  3. Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Oxidativer Stress ist an der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck und Atherosklerose beteiligt. Die Schädigung von Blutgefäßwänden durch ROS trägt zur Bildung von Plaques und zur Verengung der Arterien bei.

  4. Neurodegenerative Erkrankungen: Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose sind mit oxidativem Stress verbunden, da ROS die Nervenzellen schädigen und zur Progression dieser Erkrankungen beitragen können.

  5. Entzündliche Erkrankungen: Oxidativer Stress kann Entzündungsprozesse im Körper verstärken und zu chronischen Entzündungszuständen beitragen, die mit zahlreichen Krankheiten wie rheumatoider Arthritis, Diabetes und Asthma assoziiert sind.

Wie hängen ROS, freie Radikale und oxidativer Stress zusammen?

Freie Radikale, reaktive Sauerstoffspezies (ROS) und oxidativer Stress sind alle miteinander verbunden und spielen eine wichtige Rolle in den oxidativen Prozessen im Körper.

  1. Freie Radikale: Freie Radikale sind Moleküle oder Atome, die ein ungepaartes Elektron in ihrer äußeren Schale haben, was sie sehr reaktiv macht. Dieses ungepaarte Elektron macht sie dazu tendieren, andere Moleküle zu oxidieren oder Elektronen von ihnen zu entziehen, um ihr eigenes Gleichgewicht wiederherzustellen.

  2. Reaktive Sauerstoffspezies (ROS): ROS sind eine Untergruppe von freien Radikalen, die Sauerstoff enthalten und besonders reaktiv sind. Dazu gehören Moleküle wie Superoxidradikale (O2−), Wasserstoffperoxid (H2O2), Hydroxylradikale (OH−) und Singulett-Sauerstoff (1O2). Diese ROS entstehen als Teil normaler zellulärer Prozesse wie der Atmung in den Mitochondrien oder bei Immunreaktionen.

  3. Oxidativer Stress: Oxidativer Stress tritt auf, wenn das Gleichgewicht zwischen der Produktion von ROS und der Fähigkeit des Körpers, sie zu neutralisieren, gestört ist. Dies führt zu einem Überschuss an ROS, die Zellen und Gewebe schädigen können. Oxidativer Stress ist gekennzeichnet durch eine erhöhte oxidative Belastung, die zu Zellschäden, Entzündungen und verschiedenen Gesundheitsproblemen führen kann.

Die Beziehung zwischen freien Radikalen, ROS und oxidativem Stress kann folgendermaßen beschrieben werden:

  • ROS als freie Radikale: ROS sind eine spezielle Art von freien Radikalen, die Sauerstoff enthalten. Sie sind hochreaktiv und können mit Biomolekülen in Zellen und Geweben reagieren, was zu oxidativen Schäden führt.

  • ROS-Produktion und Neutralisierung: Der Körper produziert ROS als Teil verschiedener normaler physiologischer Prozesse. Dies umfasst die Atmung, den Stoffwechsel, Immunreaktionen und andere zelluläre Funktionen. Gleichzeitig verfügt der Körper über antioxidative Abwehrmechanismen wie Enzyme (z. B. Superoxid-Dismutase, Katalase, Glutathionperoxidase) und nicht-enzymatische Antioxidantien (z. B. Vitamin C, Vitamin E, Glutathion), die dazu dienen, ROS zu neutralisieren und deren schädliche Wirkungen einzudämmen.

  • Ungleichgewicht und oxidativer Stress: Wenn die Produktion von ROS das Gleichgewicht übersteigt und die antioxidativen Abwehrmechanismen nicht ausreichen, um sie zu neutralisieren, entsteht oxidativer Stress. In diesem Zustand können die ROS ungehindert Zellen, Proteine, Lipide und DNA schädigen, was zu Zelltod, Entzündungen und Krankheiten führen kann.

  • Gesundheitliche Auswirkungen: Ein chronischer oxidativer Stress ist mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen verbunden, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen, Krebs, Entzündungen, vorzeitige Alterung und mehr. Diese Gesundheitsprobleme sind direkt mit den schädlichen Auswirkungen von ROS und oxidativem Stress auf zellulärer Ebene verbunden.

Die Reduzierung von oxidativem Stress ist daher ein wichtiger Ansatz in der Prävention und Behandlung von verschiedenen Krankheiten. Eine gesunde Ernährung mit einer ausgewogenen Zufuhr von Antioxidantien aus Obst, Gemüse, Nüssen und Vollkornprodukten kann dazu beitragen, den oxidativen Stress im Körper zu reduzieren. Darüber hinaus können Lebensstiländerungen wie Rauchverzicht, regelmäßige körperliche Aktivität und Stressbewältigung ebenfalls dazu beitragen, den oxidativen Stress zu minimieren und die Gesundheit zu verbessern.

Wie entsteht oxidativer Stress?

Oxidativer Stress entsteht, wie oben besprochen, durch ein Ungleichgewicht zwischen der Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) und der Fähigkeit des Körpers, diese zu neutralisieren. ROS sind Moleküle, die einen oder mehrere ungepaarte Elektronen enthalten und daher hochreaktiv sind. Sie entstehen als Nebenprodukte des normalen Stoffwechsels in Zellen während der Atmung, insbesondere in den Mitochondrien, wo der größte Teil der Energieproduktion stattfindet.

Einige der Hauptquellen für ROS sind:

  1. Mitochondrien: Die Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zelle und produzieren Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP) durch oxidative Phosphorylierung. Während dieses Prozesses können Elektronen aus der Atmungskette auslaufen und mit Sauerstoff reagieren, um ROS wie Superoxid-Anionen zu bilden.

  2. Entzündungsreaktionen: Entzündliche Prozesse im Körper, sei es durch Infektionen, Verletzungen oder autoimmune Reaktionen, können die Aktivität von Immunzellen wie Makrophagen und Neutrophilen erhöhen. Diese Zellen produzieren ROS als Teil ihrer Abwehrmechanismen, um Krankheitserreger zu bekämpfen. Jedoch kann eine übermäßige Entzündungsreaktion zu einer übermäßigen ROS-Produktion führen.

  3. Umweltfaktoren: Externe Faktoren wie UV-Strahlung, Luftverschmutzung, Rauchen, Alkoholkonsum, chemische Schadstoffe und Strahlung können die ROS-Produktion im Körper erhöhen. Diese Einflüsse können die normale physiologische ROS-Balance stören und zu oxidativem Stress führen.

  4. Stress und emotionale Belastungen: Chronischer psychischer Stress kann ebenfalls die ROS-Produktion erhöhen. Dies geschieht durch die Aktivierung des sympathischen Nervensystems und die Freisetzung von Stresshormonen wie Kortisol, die oxidative Prozesse im Körper verstärken können.

Die Auswirkungen von oxidativem Stress auf den Körper sind vielfältig und können schwerwiegend sein. ROS sind hochreaktive Moleküle, die Proteine, Lipide, DNA und Zellmembranen schädigen können. Sie können Zelltod (Apoptose) oder Zellschäden verursachen, die mit einer Vielzahl von Krankheiten und Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht werden, darunter Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen, Entzündungen und vorzeitige Alterung.

Der Körper verfügt über ein komplexes System von antioxidativen Abwehrmechanismen, um oxidativen Stress zu bekämpfen und die ROS zu neutralisieren. Dazu gehören Enzyme wie Superoxid-Dismutase, Katalase und Glutathionperoxidase sowie nicht-enzymatische Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E, Glutathion und Flavonoide. Diese Antioxidantien wirken, indem sie ROS neutralisieren oder deren Produktion hemmen.

Ein gesunder Lebensstil, der eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Antioxidantien, regelmäßige körperliche Aktivität, ausreichend Schlaf, Stressmanagement und Vermeidung von schädlichen Umweltfaktoren umfasst, kann dazu beitragen, oxidativen Stress zu reduzieren und die Gesundheit zu fördern.

Was unterscheidet Oxidativen Stress von anderen Prozessen?

Oxidativer Stress unterscheidet sich von anderen Prozessen im Körper aufgrund seiner spezifischen Mechanismen und Auswirkungen:

  1. ROS-Produktion und Neutralisierung: Oxidativer Stress entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen der Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) und der Fähigkeit des Körpers, diese zu neutralisieren. ROS sind hochreaktive Moleküle, die durch verschiedene Quellen wie Mitochondrien, Entzündungsreaktionen, Umweltfaktoren und Stress entstehen können. Im Gegensatz dazu sind andere Prozesse im Körper wie der normale Stoffwechsel oder die zelluläre Kommunikation nicht notwendigerweise mit einer übermäßigen ROS-Produktion verbunden.

  2. Schädigung von Zellkomponenten: Oxidativer Stress führt zu Schäden an Zellkomponenten wie Proteinen, Lipiden, DNA und Zellmembranen. ROS können diese Strukturen oxidieren und funktionsunfähig machen, was zu Zelltod oder Funktionsstörungen führen kann. In anderen Prozessen im Körper sind solche Schäden nicht unbedingt vorhanden oder spielen keine so zentrale Rolle.

  3. Gesundheitliche Auswirkungen: Oxidativer Stress wird mit einer Vielzahl von Krankheiten und Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, darunter Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen, Entzündungen und vorzeitige Alterung. Diese Gesundheitsprobleme sind oft direkt mit der ROS-Induktion und den damit verbundenen Zellschäden verbunden. Andere physiologische Prozesse im Körper haben nicht unbedingt eine so breite Palette von negativen Auswirkungen.

  4. Antioxidative Abwehrmechanismen: Ein charakteristisches Merkmal von oxidativem Stress ist das Zusammenspiel von ROS-Produktion und antioxidativen Abwehrmechanismen. Der Körper verfügt über ein komplexes System von Enzymen und nicht-enzymatischen Antioxidantien, die darauf abzielen, ROS zu neutralisieren oder deren Produktion zu hemmen. Diese Abwehrmechanismen sind speziell auf die Bekämpfung von oxidativem Stress ausgerichtet und kommen bei anderen physiologischen Prozessen nicht unbedingt in derselben Weise zum Einsatz.

Welche Symptome gibt es bei Oxidativen Stress?

Oxidativer Stress kann eine Vielzahl von Symptomen und Auswirkungen auf den Körper haben, die je nach Schweregrad und Dauer des Zustands variieren können. Hier sind einige häufige Symptome und Anzeichen von oxidativem Stress:

  1. Müdigkeit und Energiemangel: Oxidativer Stress kann zu einer Beeinträchtigung der Energieproduktion in den Zellen führen, was sich in Form von Müdigkeit, Erschöpfung und einem allgemeinen Mangel an Energie äußern kann. Dies kann die täglichen Aktivitäten und die Lebensqualität beeinträchtigen.

  2. Veränderungen der Haut: Die Haut ist eines der ersten Organe, das sichtbare Anzeichen von oxidativem Stress zeigt. Zu den Symptomen gehören vorzeitige Hautalterung, Faltenbildung, Pigmentstörungen, Trockenheit, Rötungen und vermehrte Anfälligkeit für Hautschäden durch UV-Strahlung.

  3. Erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten: Oxidativer Stress schwächt das Immunsystem und erhöht die Anfälligkeit für Infektionen, Erkältungen, Grippe und andere Krankheiten. Dies liegt daran, dass ROS die Immunabwehr beeinträchtigen und die Funktion von Immunzellen wie T-Lymphozyten und Makrophagen stören können.

  4. Entzündliche Reaktionen: Chronischer oxidativer Stress kann zu einer verstärkten Entzündungsreaktion im Körper führen. Dies äußert sich oft in Form von Gelenkschmerzen, Muskelentzündungen, chronischen Entzündungszuständen wie Arthritis und einer erhöhten Anfälligkeit für Entzündungskrankheiten.

  5. Kognitive Beeinträchtigungen: Oxidativer Stress kann sich auch auf die Gehirnfunktion auswirken und zu kognitiven Beeinträchtigungen führen. Dies kann sich in Gedächtnisproblemen, Konzentrationsstörungen, verlangsamter Denkweise, Stimmungsschwankungen und einem erhöhten Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson zeigen.

  6. Herz-Kreislauf-Symptome: Personen mit hohem oxidativem Stress haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck und Atherosklerose. Dies liegt daran, dass ROS die Blutgefäße schädigen, die Entzündungsprozesse im Herz-Kreislauf-System verstärken und die Bildung von Plaques fördern können.

  7. Schlafstörungen: Einige Studien deuten darauf hin, dass oxidativer Stress mit Schlafstörungen wie Schlaflosigkeit, unruhigem Schlaf und schlechter Schlafqualität in Verbindung stehen kann. Dies kann zu weiteren Gesundheitsproblemen und einer Verschlechterung des allgemeinen Wohlbefindens führen.

Welche aktuellen Studien gibt es zu Oxidativen Stress?

Zu Oxidativem Stress gibt es eine Vielzahl von aktuellen Studien, die verschiedene Aspekte dieses Themas untersuchen. Hier sind einige Beispiele für Studien, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden:

  1. "Oxidative Stress and Cardiovascular Diseases: Role of a Multidisciplinary Approach" (2023): Diese Studie untersucht die Rolle von oxidativem Stress bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und betont die Bedeutung eines multidisziplinären Ansatzes zur Prävention und Behandlung dieser Erkrankungen. Sie untersucht auch die Rolle von Antioxidantien und Lebensstilfaktoren bei der Reduzierung von oxidativem Stress im Herz-Kreislauf-System.

  2. "Oxidative Stress and Neurodegenerative Diseases: From Molecular Mechanisms to Therapeutic Strategies" (2022): Diese Studie beleuchtet die Verbindung zwischen oxidativem Stress und neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Amyotropher Lateralsklerose (ALS). Sie untersucht die zugrunde liegenden molekularen Mechanismen von oxidativem Stress im Gehirn und diskutiert potenzielle therapeutische Strategien zur Behandlung dieser Erkrankungen.

  3. "Impact of Oxidative Stress on Skin Aging and Skin Diseases: A Review of Current Evidence" (2021): Diese Übersichtsarbeit fasst aktuelle Erkenntnisse zur Auswirkung von oxidativem Stress auf die Hautalterung und verschiedene Hauterkrankungen zusammen. Sie diskutiert die Rolle von ROS bei der Entstehung von Falten, Pigmentstörungen, Hautkrebs und anderen Hautproblemen sowie mögliche antioxidative Ansätze zur Hautpflege und -behandlung.

  4. "Oxidative Stress and Inflammation: Implications in Chronic Diseases" (2020): Diese Studie untersucht die komplexe Wechselwirkung zwischen oxidativem Stress und Entzündungen bei verschiedenen chronischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Diabetes, Asthma und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Sie betont die Bedeutung der Reduzierung von oxidativem Stress als mögliche therapeutische Strategie zur Linderung von Entzündungen und Verbesserung der Krankheitssymptome.

  5. "Role of Oxidative Stress in Cancer Development and Progression: A Comprehensive Review" (2020): Diese umfassende Übersichtsarbeit beleuchtet die Rolle von oxidativem Stress bei der Entstehung und Progression von Krebserkrankungen. Sie untersucht die Auswirkungen von ROS auf die DNA-Schädigung, Zellproliferation, Tumorangiogenese und Metastasierung sowie die potenzielle Nutzung von Antioxidantien als unterstützende Therapie bei der Krebsbehandlung.

Diese Studien sind nur ein kleiner Ausschnitt aus der breiten Palette von Forschungsbemühungen zu oxidativem Stress. Sie zeigen jedoch deutlich das Interesse und die Bedeutung dieses Themas in verschiedenen Bereichen der Medizin und Gesundheitswissenschaften. Forscher weltweit arbeiten kontinuierlich daran, die Mechanismen von oxidativem Stress zu verstehen, seine Auswirkungen auf die Gesundheit zu erforschen und neue Ansätze zur Prävention und Behandlung von oxidativem Stress-bezogenen Erkrankungen zu entwickeln.

Wie wirke ich präventiv Oxidativen Stress entgegen?

Ernährung

Eine Ernährung, die reich an antioxidativen Nährstoffen ist, kann dazu beitragen, oxidativen Stress zu reduzieren und die Gesundheit zu fördern. Hier sind einige Tipps, wie du dich ernähren kannst, um oxidativen Stress zu vermeiden:

  1. Verzehr von Obst und Gemüse: Obst und Gemüse sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E, Betacarotin, Flavonoide und Polyphenole. Diese Nährstoffe neutralisieren freie Radikale und reduzieren damit oxidativen Stress. Wähle eine Vielfalt an buntem Obst und Gemüse, um von verschiedenen Antioxidantien zu profitieren.

  2. Einsatz von gesunden Fetten: Ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch, Leinsamen, Walnüssen und Chiasamen vorkommen, haben entzündungshemmende Eigenschaften und können oxidativen Stress reduzieren. Vermeide gesättigte und trans-Fette, da sie entzündliche Prozesse im Körper verstärken können.

  3. Incorporation von Vollkornprodukten: Vollkornprodukte wie Vollkornbrot, Haferflocken, Quinoa und brauner Reis enthalten Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe, die den Körper mit Nährstoffen versorgen und Entzündungen reduzieren können.

  4. Einnahme von Antioxidantien: Ergänze deine Ernährung mit Lebensmitteln, die besonders reich an Antioxidantien sind, wie Beeren (Heidelbeeren, Himbeeren, Erdbeeren), grünem Tee, Nüssen (Walnüsse, Mandeln), dunkler Schokolade (mit einem hohen Kakaoanteil) und Gewürzen wie Kurkuma und Ingwer.

  5. Reduzierung von Zucker und verarbeiteten Lebensmitteln: Zucker und verarbeitete Lebensmittel können oxidative Prozesse im Körper verstärken. Versuche, den Konsum von zuckerhaltigen Getränken, Süßigkeiten, Fast Food und stark verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren und stattdessen auf natürliche, unverarbeitete Lebensmittel zu setzen.

  6. Trinken von ausreichend Wasser: Ausreichend Wasser zu trinken ist wichtig, um den Körper hydratisiert zu halten und Giftstoffe zu eliminieren. Dehydrierung kann oxidative Prozesse verstärken, daher ist es wichtig, genug Wasser über den Tag verteilt zu trinken.

  7. Moderater Konsum von Alkohol und Kaffee: Übermäßiger Konsum von Alkohol und Koffein kann oxidativen Stress erhöhen. Trinke Alkohol und Kaffee daher in Maßen und bevorzuge stattdessen Kräutertees oder Wasser als Hauptgetränke.

  8. Berücksichtigung von individuellen Bedürfnissen: Jeder Mensch hat individuelle Ernährungsbedürfnisse. Berücksichtige daher deine persönlichen Gesundheitsziele, Lebensstilfaktoren und eventuelle Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -allergien bei der Gestaltung deiner Ernährung, um oxidativen Stress zu minimieren.

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Antioxidantien, gesunden Fetten, Ballaststoffen und Nährstoffen ist, kombiniert mit einem gesunden Lebensstil, der regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und Stressbewältigung umfasst, kann dazu beitragen, oxidativen Stress zu vermeiden und die Gesundheit zu fördern. Es ist auch ratsam, mit einem Ernährungsfachmann oder Arzt zu sprechen, um individuelle Ernährungsempfehlungen zu erhalten, die auf deine spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Mikronährstoffe
 
Um oxidativen Stress zu reduzieren, können verschiedene Mikronährstoffe und Antioxidantien hilfreich sein. Hier sind einige wichtige Mikronährstoffe, die du in Erwägung ziehen kannst, um oxidativen Stress zu vermeiden:
  1. Astaxanthin: Astaxanthin ist ein starkes Antioxidans, das in bestimmten Algenarten, Krustentieren und Fischen vorkommt. Es hat die Fähigkeit, sowohl fettlösliche als auch wasserlösliche freie Radikale zu neutralisieren und gilt als eines der potentesten bekannten Antioxidantien. 

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  2. OPC (Oligomere Proanthocyanidine): OPC sind natürliche Verbindungen, die in bestimmten Pflanzen, insbesondere in Traubenkernen, Pinienrinde und rotem Wein, vorkommen. Sie sind starke Antioxidantien, die freie Radikale bekämpfen und zur Gesundheit von Herz, Gehirn, Haut und Gefäßen beitragen können. 

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  3. Vitamin C: Vitamin C ist ein starkes Antioxidans, das freie Radikale neutralisiert und die Aktivität anderer Antioxidantien wie Vitamin E unterstützt. Es ist reichlich in Zitrusfrüchten, Paprika, Brokkoli, Erdbeeren und Kiwis enthalten. 

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  4. Vitamin E: Vitamin E ist ein fettlösliches Antioxidans, das die Zellen vor oxidativem Stress schützt, insbesondere Lipide in Zellmembranen. Du findest Vitamin E in Nüssen (Mandeln, Haselnüsse), Samen (Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne), Vollkornprodukten und grünen Blattgemüsen.

  5. Beta-Carotin: Beta-Carotin ist ein Vorläufer von Vitamin A und ein starkes Antioxidans, das vor allem in orangefarbenen und dunkelgrünen Gemüsesorten wie Karotten, Süßkartoffeln, Spinat und Grünkohl vorkommt.

  6. Selen: Selen ist ein essenzielles Spurenelement, das als Cofaktor für verschiedene antioxidative Enzyme wie Glutathionperoxidase fungiert. Du findest Selen in Nüssen (Brasilianische Nüsse, Paranüsse), Fisch, Eiern, Fleisch und Vollkornprodukten.

  7. Zink: Zink ist ein weiteres wichtiges Spurenelement, das antioxidative Enzyme unterstützt und zur Reduzierung von oxidativem Stress beitragen kann. Es ist in Lebensmitteln wie Rindfleisch, Geflügel, Meeresfrüchten, Hülsenfrüchten und Nüssen enthalten.

  8. Kupfer: Kupfer ist ein Bestandteil von antioxidativen Enzymen wie Superoxid-Dismutase und trägt zur Neutralisierung von freien Radikalen bei. Du findest Kupfer in Lebensmitteln wie Innereien, Nüssen, Samen, Vollkornprodukten und Meeresfrüchten.

  9. Coenzym Q10: Coenzym Q10 ist eine Substanz, die in den Mitochondrien vorkommt und an der Energieproduktion beteiligt ist. Es wirkt auch als Antioxidans und kann oxidativen Stress reduzieren. Coenzym Q10 ist in Fisch, Fleisch, Nüssen und Spinat enthalten. 

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  10. Flavonoide: Flavonoide sind sekundäre Pflanzenstoffe mit antioxidativen Eigenschaften. Sie kommen in verschiedenen Lebensmitteln vor, darunter Beeren, Äpfel, Zitrusfrüchte, grüner Tee, Rotwein und dunkle Schokolade (mit einem hohen Kakaoanteil).

Gesunder Lebensstil

Ein gesunder Lebensstil kann eine wichtige Rolle dabei spielen, oxidativen Stress zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Hier sind einige Schlüsselbereiche, in denen ein gesunder Lebensstil dazu beitragen kann, oxidativen Stress zu bewältigen:

  1. Ausgewogene Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Antioxidantien, Vitaminen, Mineralstoffen und gesunden Fetten ist, kann dazu beitragen, oxidativen Stress zu reduzieren. Dies umfasst den Verzehr von Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, gesunden Fetten (wie Omega-3-Fettsäuren aus Fisch, Nüssen und Samen) und magerem Eiweiß.

  2. Regelmäßige körperliche Aktivität: Sport und regelmäßige Bewegung fördern die Durchblutung, stärken das Immunsystem und unterstützen den Abbau von Stresshormonen. Dies trägt dazu bei, oxidativen Stress zu reduzieren und die allgemeine Gesundheit zu verbessern. Es ist wichtig, eine Aktivität zu wählen, die Freude bereitet und regelmäßig praktiziert wird.

  3. Ausreichend Schlaf: Ein guter Schlaf ist essenziell für die Regeneration des Körpers und die Erholung von täglichen Belastungen. Schlafmangel kann zu einem Anstieg von oxidativem Stress führen, daher ist es wichtig, genügend Schlaf von guter Qualität zu erhalten (in der Regel 7-9 Stunden pro Nacht für Erwachsene).

  4. Stressmanagement: Chronischer Stress kann zu einem erhöhten oxidativen Stress im Körper führen. Techniken zur Stressbewältigung wie Meditation, Yoga, Atemübungen, progressive Muskelentspannung und das Einrichten von Entspannungszeiten im Alltag können helfen, Stress abzubauen und oxidativen Stress zu verringern.

  5. Rauchverzicht und Alkohol in Maßen: Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum sind bekannte Ursachen für oxidativen Stress im Körper. Das Vermeiden von Tabak und der mäßige Konsum von Alkohol können dazu beitragen, oxidativen Stress zu reduzieren und die Gesundheit zu fördern.

  6. Vermeidung von Umweltgiften: Der Kontakt mit Umweltgiften wie Luftverschmutzung, Chemikalien, Pestiziden und Schwermetallen kann oxidativen Stress erhöhen. Versuche, die Exposition gegenüber solchen Schadstoffen zu minimieren, indem du in sauberen Umgebungen lebst und umweltbewusste Entscheidungen triffst.

  7. Hydratation: Ausreichendes Trinken von Wasser ist wichtig, um den Körper hydratisiert zu halten und Giftstoffe zu eliminieren. Dehydrierung kann oxidativen Stress verstärken, daher ist es wichtig, genug Wasser über den Tag verteilt zu trinken.

  8. Gesunde Gewichtskontrolle: Übergewicht und Fettleibigkeit können mit einem erhöhten oxidativen Stress im Körper verbunden sein. Eine gesunde Gewichtskontrolle durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung kann dazu beitragen, oxidativen Stress zu reduzieren und das Risiko für damit verbundene Gesundheitsprobleme zu verringern.

Kann man Oxidativen Stress messen?

Es gibt verschiedene Methoden, um oxidativen Stress im Körper zu messen. Hier sind einige gängige Ansätze zur Messung von oxidativem Stress:

  1. Messung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS): Eine direkte Messung der ROS-Konzentration im Körper kann verwendet werden, um oxidativen Stress zu beurteilen. Dies kann durch die Verwendung von spezifischen Sonden oder Indikatoren erfolgen, die mit ROS reagieren und dabei messbare Signale erzeugen. Beispiele hierfür sind die Verwendung von Fluoreszenzfarbstoffen wie DCFH-DA (2',7'-Dichlorfluoresceindiacetat) oder luminogenen Substraten wie Luminol.

  2. Messung von Antioxidantien: Eine andere Methode besteht darin, die Konzentration von Antioxidantien im Körper zu messen, um Rückschlüsse auf den oxidativen Stress zu ziehen. Dies kann durch die Messung von Enzymen wie Superoxid-Dismutase (SOD), Glutathionperoxidase (GPx) und Katalase erfolgen, die antioxidative Abwehrmechanismen darstellen. Ebenso können die Konzentrationen von nicht-enzymatischen Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E, Glutathion und anderen gemessen werden.

  3. Messung von oxidativen Biomarkern: Verschiedene Biomarker können gemessen werden, um oxidativen Stress zu quantifizieren. Dazu gehören Oxidationsschäden an Biomolekülen wie Lipiden (z. B. Messung von Malondialdehyd, 4-Hydroxynonenal), Proteinen (z. B. Carbonylgruppen) und DNA (z. B. 8-Hydroxy-2'-deoxyguanosin). Die Messung dieser Biomarker gibt Aufschluss darüber, wie stark die oxidative Belastung im Körper ist.

  4. Messung von Entzündungsmarkern: Da oxidativer Stress oft mit Entzündungsprozessen verbunden ist, können Entzündungsmarker wie C-reaktives Protein (CRP), Interleukine (z. B. IL-6, IL-8) und Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-alpha) gemessen werden, um indirekt auf oxidativen Stress zu schließen.

  5. Messung von DNA-Schäden: Da die DNA besonders anfällig für oxidativen Stress ist, können DNA-Schäden als Indikator für oxidativen Stress dienen. Die Messung von oxidativen DNA-Schäden wie 8-Hydroxy-2'-deoxyguanosin (8-OHdG) kann Aufschluss über die Schädigung der DNA durch freie Radikale geben.