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Gewichtszunahme durch Kollagen

Gewichtszunahme durch Kollagen

Einleitung

Kollagen ist das am häufigsten vorkommende Protein im menschlichen Körper und spielt eine entscheidende Rolle für die Struktur und Funktion von Haut, Knochen, Sehnen, Bändern und vielen anderen Geweben. In den letzten Jahren ist Kollagen als Nahrungsergänzungsmittel immer beliebter geworden, insbesondere in Form von Pulver oder Kapseln, die das Wohlbefinden der Haut, Gelenke und Muskeln unterstützen sollen. Es gibt jedoch immer wieder Diskussionen darüber, ob die Einnahme von Kollagenpräparaten zu einer Gewichtszunahme führen kann. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Aspekte der Kollagenaufnahme untersuchen und ihre möglichen Auswirkungen auf das Körpergewicht analysieren. Dabei greifen wir auf wissenschaftliche Studien und Fachliteratur zurück, um ein fundiertes Verständnis dieses Themas zu entwickeln.

Kollagen: Struktur und Funktion

Kollagen ist ein fibrilläres Protein, das aus drei Polypeptidketten besteht, die eine dreifache Helix bilden. Es gibt mindestens 28 verschiedene Typen von Kollagen, von denen die Typen I, II, III und IV am häufigsten vorkommen. Kollagen Typ I ist das dominierende Kollagen in der Haut, den Sehnen und den Knochen, während Typ II vor allem im Knorpel vorkommt.

Funktion von Kollagen im Körper

Kollagen erfüllt mehrere wichtige Funktionen:

  • Strukturunterstützung: Kollagen verleiht Geweben Festigkeit und Elastizität.
  • Gewebereparatur: Es ist entscheidend für die Heilung von Wunden und die Regeneration von Geweben.
  • Hautgesundheit: Kollagen unterstützt die Hautelastizität und Feuchtigkeit und reduziert Faltenbildung.
  • Gelenkgesundheit: Es trägt zur Stabilität und Flexibilität der Gelenke bei.

Die Bedeutung von Kollagen für die menschliche Gesundheit kann nicht überbetont werden. Es ist das Grundgerüst, das unseren Körper zusammenhält und ihm Struktur verleiht. Die Kollagensynthese nimmt jedoch mit zunehmendem Alter ab, was zu sichtbaren Zeichen des Alterns wie Falten und Gelenkschmerzen führen kann. Daher wenden sich viele Menschen Kollagenpräparaten zu, um diesen altersbedingten Veränderungen entgegenzuwirken.

Kollagen und Gewichtszunahme: Theoretische Grundlagen

Die Frage, ob Kollagen zur Gewichtszunahme führt, lässt sich nicht einfach beantworten, da mehrere Faktoren und Mechanismen beteiligt sind. Hier sind einige theoretische Grundlagen und Mechanismen, die untersucht werden müssen:

Kaloriengehalt von Kollagenpräparaten

Kollagenpräparate enthalten Kalorien, die zur täglichen Kalorienaufnahme beitragen. Der Kaloriengehalt variiert je nach Produkt, liegt jedoch typischerweise bei etwa 20-40 Kalorien pro 10 Gramm Kollagen. Bei einer übermäßigen Zufuhr von Kollagenpräparaten könnte dies zu einer erhöhten Kalorienaufnahme und somit zu einer Gewichtszunahme führen, sofern die zusätzlichen Kalorien nicht durch eine gesteigerte körperliche Aktivität ausgeglichen werden.

Einfluss auf den Stoffwechsel

Kollagen enthält spezifische Aminosäuren wie Glycin, Prolin und Hydroxyprolin, die möglicherweise den Stoffwechsel beeinflussen könnten. Glycin hat zum Beispiel eine Rolle bei der Glukoneogenese und kann den Energiestoffwechsel beeinflussen. Es gibt Hinweise darauf, dass Kollagen die Muskelmasse erhalten oder sogar erhöhen kann, was wiederum den Grundumsatz und den Kalorienverbrauch im Ruhezustand beeinflussen könnte.

Appetitregulation und Sättigung

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, wie Kollagen die Appetitregulation beeinflusst. Proteine haben im Allgemeinen eine sättigende Wirkung und können dazu beitragen, den Hunger zu reduzieren und die Gesamtkalorienaufnahme zu verringern. Dies könnte theoretisch zu einer Gewichtsabnahme führen, wenn Kollagen als Proteinquelle verwendet wird. Allerdings könnten auch andere Faktoren, wie die Kombination mit anderen Lebensmitteln und die individuelle Reaktion auf Proteine, eine Rolle spielen.

Wissenschaftliche Studien und Befunde

Um ein umfassendes Bild zu erhalten, ist es notwendig, sowohl tierexperimentelle als auch klinische Studien zu betrachten.

Tierstudien

In Tiermodellen wurden einige interessante Befunde zur Wirkung von Kollagen auf das Gewicht und den Stoffwechsel gefunden. Eine Studie an Mäusen zeigte, dass die Supplementierung mit Kollagenhydrolysat die Körperzusammensetzung verbessern und den Fettanteil reduzieren kann (Zague et al., 2011). Eine andere Studie ergab, dass Kollagen die Muskelmasse bei Ratten erhöhen kann, was möglicherweise auf eine erhöhte Proteinsynthese zurückzuführen ist (Oesser et al., 1999).

Eine weitere Untersuchung an Mäusen, die mit einer fettreichen Diät gefüttert wurden, zeigte, dass die Verabreichung von Kollagenpeptiden zu einer Verringerung der Gewichtszunahme führte, indem sie die Fettakkumulation reduzierten und die Glukose- und Lipidmetabolismus-Parameter verbesserten (Iwai et al., 2005). Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Kollagen eine schützende Rolle gegen die negativen Auswirkungen einer fettreichen Diät spielen könnte.

Humanstudien

Bei Menschen sind die Daten weniger eindeutig. Einige Studien legen nahe, dass Kollagenpräparate keinen signifikanten Einfluss auf das Körpergewicht haben. Eine randomisierte, placebokontrollierte Studie mit 147 Frauen ergab, dass eine tägliche Einnahme von 10 Gramm Kollagenpeptiden über einen Zeitraum von 12 Wochen keinen signifikanten Einfluss auf das Körpergewicht oder den BMI hatte (Proksch et al., 2014).

Eine andere Studie untersuchte den Einfluss von Kollagen auf die Muskelmasse und den Fettanteil bei älteren Menschen. Die Ergebnisse zeigten, dass eine Kollagensupplementierung in Kombination mit Krafttraining die Muskelmasse erhöhen und den Fettanteil reduzieren kann (Zdzieblik et al., 2015). Dies deutet darauf hin, dass Kollagen in Kombination mit körperlicher Aktivität positive Effekte auf die Körperzusammensetzung haben kann.

Eine weitere Studie, die den Einfluss von Kollagen auf die Sättigung untersuchte, fand heraus, dass die Einnahme von Kollagenpräparaten vor einer Mahlzeit die Sättigung erhöhte und die Kalorienaufnahme bei der nächsten Mahlzeit verringerte (Lang et al., 1998). Diese Ergebnisse legen nahe, dass Kollagen durch seine sättigende Wirkung zur Gewichtskontrolle beitragen könnte.

Mechanismen der Gewichtszunahme durch Kollagen

Steigerung der Muskelmasse

Ein potenzieller Mechanismus, durch den Kollagen zu einer Gewichtszunahme führen könnte, ist die Steigerung der Muskelmasse. Kollagenprotein liefert wichtige Aminosäuren, die für die Proteinsynthese in den Muskeln benötigt werden. Eine erhöhte Muskelmasse könnte zu einer Gewichtszunahme führen, da Muskeln dichter und schwerer als Fettgewebe sind. Dies würde jedoch eher als positive Veränderung angesehen, da eine erhöhte Muskelmasse mit vielen gesundheitlichen Vorteilen verbunden ist.

Eine Studie an älteren Männern zeigte, dass die Einnahme von 15 Gramm Kollagenhydrolysat pro Tag in Kombination mit Krafttraining über einen Zeitraum von 12 Wochen zu einer signifikanten Zunahme der Muskelmasse und einer Abnahme des Körperfettanteils führte (Zdzieblik et al., 2015). Dies deutet darauf hin, dass Kollagenpräparate in Kombination mit körperlicher Aktivität eine effektive Strategie zur Verbesserung der Körperzusammensetzung sein könnten.

Kalorienaufnahme und -verbrauch

Wie bereits erwähnt, tragen Kollagenpräparate zur täglichen Kalorienaufnahme bei. Eine erhöhte Kalorienaufnahme ohne entsprechende Steigerung der körperlichen Aktivität könnte zu einer positiven Energiebilanz und damit zu einer Gewichtszunahme führen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dies von der Gesamtzusammensetzung der Ernährung und dem individuellen Kalorienbedarf abhängt.

Einfluss auf den Stoffwechsel

Es gibt Hinweise darauf, dass Kollagen den Stoffwechsel beeinflussen könnte. Glycin, eine der Hauptaminosäuren in Kollagen, hat eine Rolle im Energiestoffwechsel und könnte die Effizienz der Energieverwertung im Körper verbessern. Studien haben gezeigt, dass Glycin die Insulinsensitivität verbessern und den Blutzuckerspiegel regulieren kann (Matsumoto et al., 2012). Eine verbesserte Insulinsensitivität könnte theoretisch den Fettstoffwechsel unterstützen und zur Gewichtsregulation beitragen.

Glycin hat auch eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem, was den Schlaf verbessern und den Stress reduzieren könnte. Besserer Schlaf und weniger Stress sind ebenfalls Faktoren, die zur Gewichtsregulation beitragen können. Ein gestörter Schlaf und hoher Stress sind mit einer Gewichtszunahme und Stoffwechselstörungen verbunden (Spiegel et al., 1999; Kales et al., 1976).

Potenzielle Vorteile von Kollagen für die Gewichtskontrolle

Sättigungseffekt

Proteine sind bekannt für ihre sättigende Wirkung, und Kollagen ist keine Ausnahme. Die Einnahme von Kollagen könnte dazu beitragen, den Hunger zu reduzieren und das Sättigungsgefühl zu erhöhen, was zu einer geringeren Kalorienaufnahme führt. Eine Studie zeigte, dass eine Proteinaufnahme vor einer Mahlzeit die Kalorienaufnahme bei der nächsten Mahlzeit signifikant reduzieren kann (Lang et al., 1998). Dies könnte insbesondere für Personen hilfreich sein, die versuchen, Gewicht zu verlieren oder zu halten.

Ein weiterer Vorteil der sättigenden Wirkung von Kollagen ist, dass es helfen kann, Heißhungerattacken zu reduzieren, die oft zu übermäßigem Essen und Gewichtszunahme führen. Eine erhöhte Proteinzufuhr kann die Freisetzung von Hormonen wie PYY und GLP-1 fördern, die das Sättigungsgefühl steigern und den Appetit unterdrücken (Anderson et al., 2004).

Erhaltung der Muskelmasse

Eine ausreichende Proteinzufuhr ist entscheidend für die Erhaltung der Muskelmasse, insbesondere bei älteren Erwachsenen oder Menschen, die Gewicht verlieren möchten. Kollagenprotein kann eine gute Ergänzung zur Ernährung sein, um den Muskelabbau zu verhindern und die Muskelmasse zu erhalten. Eine Studie zeigte, dass eine Kollagensupplementierung in Kombination mit Krafttraining die Muskelmasse und die Körperzusammensetzung bei älteren Männern verbessern kann (Zdzieblik et al., 2015).

Muskelmasse spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Grundumsatzes. Mehr Muskelmasse bedeutet einen höheren Grundumsatz, was bedeutet, dass der Körper mehr Kalorien im Ruhezustand verbrennt. Dies kann zur Gewichtskontrolle beitragen und das Risiko von Gewichtszunahme reduzieren.

Unterstützung der Gelenkgesundheit

Eine weitere potenzielle Vorteil von Kollagen ist seine positive Wirkung auf die Gelenkgesundheit. Gesunde Gelenke sind wichtig für die Fähigkeit, regelmäßig körperlich aktiv zu sein, was wiederum zur Gewichtskontrolle beitragen kann. Studien haben gezeigt, dass Kollagenpräparate die Symptome von Arthrose lindern und die Gelenkfunktion verbessern können (Bello und Oesser, 2006).

Ein verbessertes Wohlbefinden der Gelenke kann Menschen dazu motivieren, sich mehr zu bewegen und regelmäßiger Sport zu treiben. Körperliche Aktivität ist ein wesentlicher Bestandteil der Gewichtskontrolle und trägt zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit bei. Durch die Unterstützung der Gelenkgesundheit kann Kollagen indirekt zur Gewichtskontrolle beitragen, indem es die Mobilität und die Bereitschaft zur körperlichen Betätigung verbessert.

Risiken und Nebenwirkungen von Kollagenpräparaten

Allergische Reaktionen

Einige Menschen könnten allergisch auf Kollagenpräparate reagieren, insbesondere wenn sie aus Meeresquellen wie Fisch oder Muscheln stammen. Es ist wichtig, die Inhaltsstoffe zu überprüfen und bei bekannten Allergien Vorsicht walten zu lassen.

Unausgewogene Ernährung

Eine übermäßige Abhängigkeit von Kollagenpräparaten könnte zu einer unausgewogenen Ernährung führen, wenn andere wichtige Nährstoffe vernachlässigt werden. Es ist wichtig, Kollagen als Teil einer ausgewogenen Ernährung zu betrachten und sicherzustellen, dass auch andere Proteinquellen und Nährstoffe ausreichend konsumiert werden.

Mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten

Es gibt wenige Hinweise darauf, dass Kollagenpräparate mit bestimmten Medikamenten interagieren könnten. Dennoch ist es ratsam, vor Beginn einer Kollagensupplementierung einen Arzt zu konsultieren, insbesondere wenn bereits Medikamente eingenommen werden oder gesundheitliche Probleme bestehen.

Kollagen und spezifische Gesundheitsaspekte

Neben der potenziellen Gewichtszunahme hat Kollagen zahlreiche andere gesundheitliche Vorteile und Anwendungsbereiche, die es wert sind, näher betrachtet zu werden.

Hautgesundheit und Anti-Aging 

Eine randomisierte, kontrollierte Studie zeigte, dass die tägliche Einnahme von 2,5 bis 5 Gramm Kollagenpeptiden über acht Wochen die Hautelastizität signifikant verbesserte und die Tiefe von Falten reduzierte (Proksch et al., 2014). Diese Ergebnisse legen nahe, dass Kollagen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung einer gesunden Haut und der Verlangsamung des Alterungsprozesses spielen kann.

Gelenkgesundheit und Schmerzreduktion

Eine der bekanntesten Anwendungen von Kollagen ist die Unterstützung der Gelenkgesundheit. Kollagenhydrolysat hat sich als wirksam bei der Reduktion von Gelenkschmerzen und der Verbesserung der Gelenkfunktion bei Patienten mit Osteoarthritis erwiesen (Bello und Oesser, 2006). Eine systematische Überprüfung und Meta-Analyse ergab, dass die Einnahme von Kollagenpräparaten über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten signifikante Verbesserungen bei Schmerzen und Gelenkfunktion bewirken kann (Bruyère et al., 2016).

Ein verbesserter Gelenkkomfort kann es den Betroffenen ermöglichen, aktiver zu bleiben und regelmäßiger Sport zu treiben, was wiederum zur Gewichtskontrolle beitragen kann. Dies zeigt, dass die indirekten Vorteile der Kollagenaufnahme zur Gewichtskontrolle nicht unterschätzt werden sollten.

Knochenstärke und Knochengesundheit

Kollagen ist ein wichtiger Bestandteil der Knochenmatrix und trägt zur Festigkeit und Flexibilität der Knochen bei. Mit zunehmendem Alter und insbesondere bei postmenopausalen Frauen kann der Kollagenverlust zur Abnahme der Knochendichte und zu einem erhöhten Risiko für Osteoporose führen. Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Kollagenpräparaten die Knochendichte verbessern und den Knochenabbau verlangsamen kann (König et al., 2018).

Eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie mit postmenopausalen Frauen ergab, dass die tägliche Einnahme von 5 Gramm Kollagenpeptiden über 12 Monate zu einer signifikanten Erhöhung der Knochendichte führte und die Marker für Knochenresorption verringerte (König et al., 2018). Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Kollagenpräparate eine vielversprechende Strategie zur Unterstützung der Knochengesundheit und zur Verringerung des Risikos von Osteoporose sein könnten.

Muskelmasse und sportliche Leistung

Kollagenprotein kann eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Muskelmasse und der sportlichen Leistung spielen. Wie bereits erwähnt, liefern Kollagenpräparate spezifische Aminosäuren, die für die Proteinsynthese in den Muskeln notwendig sind. Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Kollagenprotein in Kombination mit Widerstandstraining die Muskelmasse und -kraft bei älteren Erwachsenen verbessern kann (Zdzieblik et al., 2015).

Eine Studie untersuchte die Auswirkungen von Kollagenprotein auf die Muskelmasse und die sportliche Leistung bei jungen Männern, die regelmäßig Krafttraining durchführten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Supplementierung mit Kollagenprotein die Muskelmasse und -kraft signifikant erhöhte und die Erholungszeit nach dem Training verkürzte (Jendricke et al., 2019). Diese Ergebnisse legen nahe, dass Kollagenprotein eine wertvolle Ergänzung für Athleten und körperlich aktive Menschen sein könnte.

Mechanismen der Gewichtszunahme durch Kollagen

Um die Mechanismen zu verstehen, durch die Kollagen möglicherweise zu einer Gewichtszunahme führen könnte, ist es wichtig, die Rolle von Kollagen im Energiestoffwechsel und der Appetitregulation zu betrachten.

Einfluss auf den Energiestoffwechsel

Glycin, eine der Hauptaminosäuren in Kollagen, hat eine Reihe von metabolischen Funktionen. Es spielt eine Rolle in der Glukoneogenese, dem Prozess, bei dem Glukose aus Nicht-Kohlenhydratquellen synthetisiert wird. Glycin kann den Blutzuckerspiegel stabilisieren und die Insulinsensitivität verbessern (Matsumoto et al., 2012). Eine verbesserte Insulinsensitivität kann den Fettstoffwechsel fördern und zur Gewichtsregulation beitragen.

Eine Studie an Ratten zeigte, dass die Verabreichung von Glycin die Fettoxidation erhöhte und die Lipidakkumulation in der Leber reduzierte (Alves et al., 2014). Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Glycin den Energiestoffwechsel positiv beeinflussen kann, was theoretisch zur Gewichtskontrolle beitragen könnte.

Einfluss auf die Appetitregulation

Proteine sind bekannt für ihre sättigende Wirkung, und Kollagen ist da keine Ausnahme. Die Einnahme von Kollagen kann die Freisetzung von Hormonen wie Peptid YY (PYY) und Glucagon-like Peptide-1 (GLP-1) fördern, die das Sättigungsgefühl steigern und den Appetit unterdrücken (Anderson et al., 2004). Eine Studie zeigte, dass eine Kollagenaufnahme vor einer Mahlzeit die Kalorienaufnahme bei der nächsten Mahlzeit signifikant reduzierte (Lang et al., 1998).

Muskelmasse und Grundumsatz

Die Erhaltung und Steigerung der Muskelmasse durch Kollagenpräparate kann ebenfalls zur Gewichtskontrolle beitragen. Mehr Muskelmasse bedeutet einen höheren Grundumsatz, was bedeutet, dass der Körper mehr Kalorien im Ruhezustand verbrennt. Dies kann helfen, eine positive Energiebilanz zu vermeiden und das Risiko einer Gewichtszunahme zu reduzieren.

Kollagen in der Ernährung: Praktische Aspekte

Die Integration von Kollagen in die tägliche Ernährung kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Kollagenpräparate sind in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Pulver, Kapseln und Flüssigkeiten. Hier sind einige praktische Tipps zur Verwendung von Kollagen in der Ernährung:

Kollagenpulver

Kollagenpulver ist eine der häufigsten Formen von Kollagenpräparaten. Es kann leicht in Smoothies, Joghurt, Haferflocken oder sogar Kaffee und Tee gemischt werden. Kollagenpulver ist geschmacksneutral und löst sich gut auf, was es zu einer vielseitigen Ergänzung macht.

Kollagenkapseln

Für diejenigen, die den Geschmack oder die Textur von Kollagenpulver nicht mögen, können Kollagenkapseln eine bequeme Alternative sein. Sie bieten die gleiche Menge an Kollagen wie Pulver, sind jedoch leichter zu dosieren und einzunehmen.

Kollagenreiche Lebensmittel

Es gibt auch natürliche Lebensmittelquellen von Kollagen, wie Knochenbrühe, Haut von Fisch und Geflügel, sowie einige Fleischsorten, die reich an Bindegewebe sind. Der regelmäßige Verzehr dieser Lebensmittel kann zur Erhöhung der Kollagenaufnahme beitragen.

Kollagen und Gewichtsmanagement: Ein ganzheitlicher Ansatz

Während Kollagenpräparate eine Reihe von potenziellen Vorteilen für die Gesundheit und das Gewichtsmanagement bieten können, ist es wichtig, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen. Hier sind einige zusätzliche Strategien, die in Kombination mit der Einnahme von Kollagen zur Unterstützung der Gewichtskontrolle beitragen können:

Ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, mageren Proteinen und gesunden Fetten ist, ist entscheidend für die Gewichtskontrolle. Kollagen sollte als Ergänzung zu einer nährstoffreichen Ernährung betrachtet werden, nicht als Ersatz für andere wichtige Nährstoffe.

Regelmäßige körperliche Aktivität

Regelmäßige körperliche Aktivität ist ein wesentlicher Bestandteil des Gewichtsmanagements. Krafttraining kann helfen, die Muskelmasse zu erhalten und zu erhöhen, während Ausdauertraining Kalorien verbrennt und die kardiovaskuläre Gesundheit verbessert. Kollagenpräparate können in Kombination mit einem regelmäßigen Trainingsprogramm besonders vorteilhaft sein.

Ausreichender Schlaf

Guter Schlaf ist wichtig für die Gewichtskontrolle und die allgemeine Gesundheit. Schlafmangel kann zu hormonellen Veränderungen führen, die den Appetit steigern und das Risiko einer Gewichtszunahme erhöhen (Spiegel et al., 1999). Kollagenpräparate, insbesondere solche, die Glycin enthalten, können helfen, die Schlafqualität zu verbessern und somit die Gewichtskontrolle zu unterstützen.

Stressmanagement

Chronischer Stress kann zu Gewichtszunahme und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Techniken wie Meditation, Yoga und Achtsamkeit können helfen, Stress zu reduzieren. Kollagen, insbesondere Glycin, kann ebenfalls eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem haben und zur Stressbewältigung beitragen (Kawai et al., 2008).

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Frage, ob Kollagen zu einer Gewichtszunahme führt, komplex ist und von verschiedenen Faktoren abhängt. Während Kollagenpräparate Kalorien enthalten und theoretisch zu einer Gewichtszunahme beitragen könnten, gibt es auch Hinweise darauf, dass sie die Muskelmasse erhöhen und den Stoffwechsel unterstützen können, was eher positive Effekte auf die Körperzusammensetzung hat.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Kollagenpräparate keinen signifikanten Einfluss auf das Körpergewicht haben, wenn sie in moderaten Mengen eingenommen werden. Vielmehr könnten sie durch ihre sättigende Wirkung und die Unterstützung der Muskel- und Gelenkgesundheit zur Gewichtskontrolle beitragen. Es ist wichtig, Kollagen als Teil einer ausgewogenen Ernährung und eines gesunden Lebensstils zu betrachten und individuelle Reaktionen zu berücksichtigen.

Quellen

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