Darum scheitern deine Neujahrsvorsätze: 10 Gründe
Meist lassen uns die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr genügend Freiraum, um ein wenig mehr als üblich über uns selbst nachzudenken. Traditionelle Schlussfolgerung dieser Überlegungen: Es muss sich etwas ändern! Mit einem Blick auf den Kalender wird beschlossen, dass der anstehende Jahreswechsel den Anfang einer neuen Lebensphase markieren soll. Rauchfrei, sportlicher, ernährungsbewusster, gelassener, aufmerksamer, fleißiger im Job – nur du weißt, worum es dir tatsächlich geht.
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Gleichzeitig gibt es Hürden und Stolpersteine, die weit weniger individuell ausfallen. Warum scheitern Vorsätze immer wieder? Wo erwarten dich typische Fallen? Was kannst du tun, um nicht hineinzutappen? Wir haben zehn Tipps für nahezu jede Form von Vorsatz versammelt, damit du deine Vision in deine neue Wirklichkeit verwandeln kannst.
1. Falsche Motivationsquellen
Du hast gute Vorsätze gefasst, weil man es zum Jahreswechsel „halt so macht“? Unter diesen Umständen wirst du sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in den Wind schießen, wenn sie dir das erste Mal in die Quere kommen. Vielleicht vergisst du sie sogar einfach! Im Kern wird ein Vorsatz mit Erfolgsaussicht dadurch definiert, dass du ihn aufrichtig und bestenfalls aus eigener Initiative umsetzen möchtest. Die sogenannte intrinsische Motivation ist oftmals der beste Motor für echte Veränderung. Wenn du dich auf diesen Antrieb verlassen kannst, ist der halbe Weg gewissermaßen schon gemacht!
2. Unterschätzte Herausforderung
Ehrgeiz und Übermut sind direkte Nachbarn. Während der eine wohldosiert absolut sinnvoll zur Umsetzung guter Vorsätze geeignet ist, kann der andere schnell für das Gegenteil sorgen: Wenn du deine selbstgewählte Aufgabe auf die leichte Schulter nimmst und von vornherein als einfache Übung abtust, hast du a) die Latte wirklich zu tief angesetzt oder b) eine unangenehme Überraschung in Aussicht. In beiden Fällen wird dein Weg zum Ziel erschwert! Und apropos...
3. Zu große Ziele
Oft mit der unterschätzten Herausforderung verbunden: Die Tendenz, meilenweit über ein realistisch erreichbares Ziel hinauszuschießen. Du wirst im Januar zum ersten Mal eine Langhantel berühren, um im Juli an einem Bodybuilding-Wettbewerb teilzunehmen? Spätestens auf der Bühne dürftest du einsehen, dass du zu viel zu schnell wolltest. Wie erwähnt spricht nichts gegen eine gesunde Dosis Ehrgeiz – wenn du jedoch konstant mehr abbeißt, als du kauen kannst, erweist du deiner Motivation mittelfristig einen Bärendienst.
4. Keine konkreten Ziele
Das Gegenteil der utopischen Zielsetzung ist eine „Einfach mal gucken“-Einstellung. Klar, im Zweifelsfalls ist das immer noch besser als komplette Inaktivität. Aber seien wir ehrlich: Ganz ohne eine sinnbildliche (… oder für angehende Sportsfreunde womöglich ganz reale) Ziellinie vor Augen dürfte es dir deutlich schwerer fallen, langfristig am Ball zu bleiben. Die meisten Menschen ziehen enorme Motivation daraus, sich einen bestimmten Meilenstein zu erarbeiten – auch und insbesondere, wenn sie zunächst schwer aus dem Tritt gekommen sind. Je härter der Kampf, desto befriedigender der Triumph! Stelle deshalb zumindest grob für dich selbst fest, warum und für was du kämpfst.
5. Fehlende Etappenziele
Wir fassen zusammen: Ein Ziel sollte grundsätzlich definiert werden, darf dabei aber nicht unrealistisch hoch gesteckt sein. Um dich in dieser breiten Grauzone orientieren zu können, empfehlen sich Etappenziele. Falls du zum Beispiel eine ganze Schachtel Zigaretten am Tag rauchst, könnte der kalte Entzug – du hörst von einer Stunde auf die nächste rigoros auf – locker als solch ein hoch gestecktes Ziel durchgehen. Aber jede Woche fünf Glimmstengel weniger, ehe du es nach einem Monat der langsamen Entwöhnung erstmals eine komplette Woche ohne probierst? Kleine Ziele auf dem Weg zum großen versorgen dich mit Erfolgserlebnissen, die deinen Glauben an das Vorhaben aufrecht halten.
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6. Mangelnde Disziplin
Der Punkt, der im allgemeinen Sprachgebrauch als „innerer Schweinehund“ bekannt ist. Millionen von Menschen können attestieren, dass er nicht nur bellt, sondern beißt: Beharrlich pirscht er sich an und wartet auf seinen Moment, um deine Vorsätze scheitern zu lassen. Mit gefletschten Zähnen zwingt er dich förmlich dazu, eine vermeintlich gute Ausrede für all deine ehrenwerten Pläne herbei zu rationalisieren. Laufen gehen? War wegen dem Nieselregen nicht möglich. Es gibt schon wieder Fast Food? Keine Zeit für eine ausgewogene Mahlzeit. Doch noch eine Zigarette? War nunmal ein unglaublich stressiger Tag. Und ist bestimmt die letzte! Die meisten Dinge, die etwas wert sind, erfordern Mühe. Vermeide also unbedingt, beim ersten Widerstand in alte Verhaltensmuster zu verfallen!
7. Ungeduld
Ob gut Ding nun Weile oder Eile haben will, ist am Ende des Tages eine Frage der persönlichen Philosophie. Sofern dein guter Vorsatz über einen frischen Haarschnitt hinausgeht, möchten wir dich allerdings dringend zu gebührender Geduld anhalten: Lass' dich unter keinen Umständen davon aus der Bahn werfen, dass sich Resultate weniger schnell als ursprünglich erhofft einstellen. Ob körperlich oder mental: Der Mensch braucht für fast alles eine gewisse Eingewöhnungsphase, die je nach Angelegenheit und individuellen Voraussetzungen extrem unterschiedlich ausfallen kann. Schreib dir das dick hinter die Ohren: Gute Vorsätze sind in der Regel ein Marathon, kein Sprint.
8. Kein Druck
Obwohl wir im ersten Punkt betont haben, dass die Motivation hinter dem Neujahrsvorsatz bestenfalls intrinsischer Natur sein sollte, kann ein wenig Druck von außen hilfreich sein. Die Betonung liegt hier auf "ein wenig". Ein bewährtes Mittel ist hier zum Beispiel, dein Vorhaben mit Personen aus deinem nahen Umfeld zu teilen. Vielleicht kannst du sogar jemanden zum Mitmachen motivieren? In jedem Fall erhöht es die Wahrscheinlichkeit, dass du dich deinem inneren Schweinehund nicht ergibst, wenn sich gute Freunde ab und an neugierig nach deinem Fortschritt erkundigen. Willst du zähneknirschend zugeben müssen, dass du schon wieder gekniffen hast? Eben.
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9. Zeitmanagement
Kommen wir zum absoluten Klassiker unter den Ausreden für nicht eingehaltene Vorsätze: „Ich hatte einfach keine Zeit“. Und manchmal stimmt es wirklich! Allzu oft entlarvt der altbekannte Satz jedoch bloß, dass „falsche“ Prioritäten gesetzt werden; zumindest im Sinne von „kontraproduktiv für die gefassten Vorsätze“. Wenn du eine zweistündige Sport-Session in deinen Alltag integrieren möchtest, wirst du an anderer Stelle zeitliche Opfer bringen müssen. Schläfst du stolze zehn Stunden pro Nacht? Gehen drei Stunden garantiert für Gaming und Netflix drauf? Sofern du nicht bereit bist, deine Schwerpunkte zu verschieben, wird es dir tatsächlich an Gelegenheit mangeln, deine Ziele zu verfolgen.
10. Unwägbarkeiten
In größter Hoffnung, dass wir diesen Listenpunkt eher früher als später wieder streichen dürfen, aber: Die wohlbekannte Gesundheitskrise und die Einschränkungen im Alltag, die sie mitbringt, durchkreuzen Pläne aller Art. Während uns in vielerlei Hinsicht schlichtweg die Hände gebunden sind, muss Corona in anderen Fällen keineswegs zwingend dafür sorgen, dass du deine guten Vorsätze nicht einhalten kannst. Sorge nach Möglichkeit dafür, ihre Eckpfeiler krisensicher zu gestalten – etwa, indem du dich mit Sport-Equipment für die eigenen vier Wände eindeckst, falls der Zugang zum Gym noch einmal verwehrt oder erschwert werden sollte. Widerstehe dem Trend, Corona als neue Universal-Ausrede zu nutzen!